Beim Rollstuhltennis wird nach den bekannten Tennisregeln gespielt. Nur der Ball darf vor dem Schlag zweimal aufspringen.
Beim Rollstuhltennis wird nach den bekannten Tennisregeln gespielt. Nur der Ball darf vor dem Schlag zweimal aufspringen.
Wie auch bei den „Fußgänger:innen“ gelten im Rollstuhltennis die offiziellen ITF-Regeln. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass der Ball zweimal aufspringen darf, wobei der erste Bodenkontakt in der regulären Feldbegrenzung erfolgen muss.
Der Rollstuhl als Sportgerät wird als dem Körper zugehörig betrachtet, aus ihm darf nicht aufgestanden werden und die Füße dürfen nicht den Boden berühren. Zum sicheren und freudvollen Spiel wird ein Sportrollstuhl benötigt. Dieser ermöglicht deutlich dynamischere Fahrmanöver und schützt durch ein so genanntes Kipprad der:n Spieler:in vor einem Umfallen nach hinten, z.B. beim Aufschlag.
Falls erste Tennis-Versuche noch im Alltagsrollstuhl gemacht werden sollten, muss auch hier unbedingt auf die Anbringung des Kipprades geachtet werden. Über kurz oder lang ist aber nur das Tennisspielen in einem Sportrollstuhl sinnvoll.
Als Geburtsstunde des Rollstuhltennis gilt das Jahr 1976, als der Amerikaner Brad Parks, der durch einen Unfall eine Querschnittlähmung erlitt, schon während seiner Rehabilitation erste Versuche mit Tennis im Rollstuhl unternahm.
Mittlerweile ist Rollstuhltennis eine der populärsten Rollstuhlsportarten der Welt. Es lässt sich ins reguläre Tennis ganz einfach integrieren, da es problemlos auf jedem Platzbelag, ohne Änderung der Feldmaße, Schläger oder Bälle gespielt werden kann.
Nach der Gründung verschiedener nationaler und internationaler Verbände ist die Sportart seit 1992 paralympisch und seit 1998 offizieller Teil der International Tennis Federation - eine solche Zusammenschließung hat es auf internationaler Ebene vorher in keiner anderen Behindertensportart gegeben. 2009 wurde auch der Deutsche Rollstuhltennis-Verband aufgelöst und als Referat in den DTB integriert, der sich die administrative und finanzielle Zuständigkeit mit dem Deutschen Behindertensportverband teilt. Seit Beginn können die deutschen Rollstuhltennis-Spieler:innen auch international große Erfolge verzeichnen.
Die Disziplin lässt sich auf jeder Ebene des Tennissports ausüben: als Anfänger:in oder Wieder-Einsteiger:in, im Kinder- und Jugendbereich, durch alle Stufen des Play&Stay-Konzeptes, als Breitensportler:in, Senior:in oder als Profisportler:in.
Neben einigen wenigen deutschen Turnieren für Breitensportler:innen existieren ebenso ITF- und Future-Serien, Einzel- und Doppel-Masters, der World Team Cup (das Rollstuhltennis-Äquivalent zu Davis Cup und Fed Cup) und neben dem Highlight für jede:n Behindertensportler:in, den Paralympics, gibt es auch bei allen Grand Slams Rollstuhl Tennis-Konkurrenzen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Behindertensportarten, starten alle Athlet:innen unabhängig von Ihrer Beeinträchtigung in derselben Klasse: Junioren, Damen oder Herren. Nur für Sportler:innen mit einer Einschränkung von drei oder mehr Extremitäten gibt es eine gesonderte Startklasse, die ‚Quads‘.
Wer eine attestierte Gehbehinderung hat, sich aufgrund einer Beeinträchtigung nur mittels Rollstuhl fortbewegen kann oder in besonderen Fällen einen irreparablen Schaden an Hüft-, Knie- oder Fußgelenken vorweist, kann von der ITF klassifiziert werden und darf an offiziellen Wettkämpfen teilnehmen. In breitensportlichen oder Trainings-Kontexten kann diese Regelung natürlich aufgelockert werden.
Häufig auftretende Beeinträchtigungen von Rollstuhltennisspieler:innen sind neben Amputationen beispielsweise Querschnittlähmungen oder eine ‚Spina Bifida‘, eine embryonale Fehlbildung in der Anlage des zentralen Nervensystems.
Kontakt zur Klientel lässt sich über Förder- oder inklusive Schulen und Kindergärten, Rehakliniken und Orthopäden oder bereits bestehende Rollstuhlsportgruppen knüpfen.
Neben normalen Tennisschlägern und Bällen, ist das wichtigste Zubehör der Sportrollstuhl. Wer sich nicht so gut auskennt, der erkennt den Unterschied zwischen dem Alltags- und Sportrollstuhl auf den ersten Blick an den Rädern.
Während sie bei dem Alltagsrollstuhl ohne Neigung sind, hat der Tennis-Sportrollstuhl Räder mit einer deutlichen Neigung. Diese gewährleistet eine sehr viel schnellere und bessere Wendigkeit. Die vorderen Räder sind bei einem Tennis-Sportrollstuhl kleiner. Dadurch ist der Widerstand kleiner und man ist deutlich schneller.
Auch haben Tennis-Sportrollstühle mindestens ein Hinterrad, um vor Stürzen zu schützen. Auch muss man – dies ist eine vorgeschriebene Regel – im Tennis-Sportrollstuhl Gurte haben, um sich fest anzuschnallen.
Ein klassisches Vorurteil ist, dass der Sportrollstuhl den Sandplatz kaputt macht. Das ist allerdings nur der Fall, wenn der Platz wirklich weich ist! Und machen das Fußgänger:innen bei einem harten Match dann nicht auch? Generell wird Rollstuhltennis auf der ganzen Welt auf allen Belägen gespielt.
Der DTB verfügt über vier Leih-Sportrollstühle für Vereine, Trainer:innen und Spieler:innen. Diese können für Aktionstage, Turniere und Training ausgeliehen werden. Interessierte wenden sich bitte an Julia Louis.
Rollstuhltennis ist die bekannteste Disziplin des Tennis von Menschen mit einer Behinderung und wird sowohl breitensportlich wie auch leistungssportlich betrieben. Wie Rollstuhltennis im Verein angeboten werden kann und was es dazu braucht, erfährst du hier.
Rollstuhltennis ist eine dynamische und faszinierende Sportart, die mittlerweile in über 80 Ländern auf allen Kontinenten gespielt wird. Zusätzlich zur Kontrolle von Schläger und Ball, kommt hier das Beherrschen des Sportrollstuhls dazu, der für Anfänger, über Breiten- und bis zum Hochleistungssport Tennisspielen ermöglicht.
Auch internationale Tennifsprofis, wie Novak Djokovic saßen bereits im Rollstuhl und haben sich am rollenden Tennis ausprobiert.
Videotutorials zum Rollstuhltennis- und Blindentennis-Training
In den kostenfrei über den DTB Youtube-Kanal abrufbaren Lektionen werden Trainer:innen dazu angeleitet, die Grundlagen der Sportart unkompliziert im eigenen Unterricht zu vermitteln und somit in den Vereinen neue sportliche Teilhabemöglichkeiten für Menschen mit einer Behinderung zu schaffen. Rollstuhlfahrer:innen und Blindentennisspieler:innen können die Tutorials zudem nutzen, um ihre Fähigkeiten auf dem Platz eigenständig zu schulen.
Generell sollte es in jedem Verein mit den Trainer:innen möglich sein, Rollstuhltennis zu spielen. In einem Coaching Manual der britischen ‚Tennis Foundation‘ oder in der DTB-Broschüre "Inklusion im Tennis" findest du mehr Infos und Inspiration für Training und Verein. Die Broschüre ist im DTB Online-Shop erhältlich.
Suchst du nach einer Gruppe, hast du Fragen zu Entwicklung und Training, melde dich gerne beim zuständigen DTB-Referenten für Rollstuhltennis. Informiere uns auch gerne über deine Aktivitäten, wenn du bereits an einem Rollstuhltennis-Standort aktiv bist!
Der Deutsche Tennis Bund und sein Kooperationspartner im Bereich Inklusion, die Gold-Kraemer-Stiftung, laden zur DTB Rollstuhltennis-Race presented by Clif Bar für Breitensportler:innen ein! Unterstützt werden die Turniere von OttoBock und Juwelier Kraemer.
Die Serie verbindet die Turnierszene im deutschen Rollstuhltennis-Breitensport, steigert die Anzahl an Wettkampfmöglichkeiten und motiviert mehr Spieler:innen zur Teilnahme. Anhand der Ergebnisse wird eine Wertung geführt, mittels derer sich alle Teilnehmenden national vergleichen und für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren können. Allen Race-Turnieren liegt die DTB-Turnierordnung zugrunde.
Turniere der Serie bedürfen einer Genehmigung des DTB und müssen für das folgende Kalenderjahr bis zum 15. November beim DTB-Ressort für Vereinsentwicklung & Inkusion über das Formular beantragt werden. Anträge zur Turnier-Nachmeldung sind bis zu drei Monate vor Veranstaltungsbeginn einzureichen. Die Turniere werden autark von den Ausrichtenden vor Ort organisiert und durchgeführt.
Es wird bei allen Race-Turnieren eine Damen- (mind. sechs Spielerinnen) und eine Herren- Konkurrenz (mindestens sechs Spieler) ausgeschrieben. Bei weniger Teilnehmenden wird eine gemeinsame Offene Klasse gespielt. Eine Jugend-Konkurrenz (mindestens vier Teilnehmende Jahrgang 2006 und jünger) kann ausgetragen werden. Zunächst wird eine Gruppenphase gespielt, anhand derer man sich für Finalspiele (ggf. Viertelfinals, Halbfinals und Finals) qualifizieren kann.
Es gelten die ITF Wheelchair Tennis Regeln. In jedem Match müssen mindestens zwei Gewinnsätze im „Fast Four“-Modus gespielt werden. Schiedsrichter:innen sind nur im Finale Pflicht, bis dahin entscheiden und zählen alle Teilnehmenden fair und selbstständig. Anmeldung via Ausschreibung direkt bei den Ausrichtenden. Spielberechtigt sind Rollstuhltennis-Spieler:innen, die Mitglied in einem Verein des DTB oder DBS sind. Spieler:innen mit folgendem ITF-Weltranglistenranking dürfen nicht am breitensportlichen DTB-Rollstuhltennis-Race teilnehmen:
Herren: < 200 Damen: < 70 Quad: < 40 Boys/Girls: ohne Beschränkung
Punktewertung:
Die Zulassung zur Deutschen Rollstuhltennis-Meisterschaft erfolgt nach Rangliste mit Stand vom 5. Mai. Über die Feldgröße und Setzung informiert die Ausschreibung.
Wertung DTB Rollstuhltennis-Race
Anhand der Turnierergebnisse werden die Wertungen des DTB Rollstuhltennis-Race geführt. Eingerechnet werden immer die besten sieben Ergebnisse aller Spieler:innen der vergangenen zwölf Monate. Die Wertungen werden jeweils am 5. des Monats aktualisiert.Die Ergebnisse fließen in die Damen-, Herren- und Jugend-Wertung ein. Parallel wird eine Gesamtwertung geführt. Die Punkte der Damenwertung werden mit einem Faktor von 0,5 für die Gesamtwertung eingerechnet.
Preise:
Die nach Abschluss des letzten Turniers des Jahres Erstplatzierten der Wertungen ‚Herren‘, ‚Damen‘ sowie ‚Jugend‘ gewinnen die kostenlose Teilnahme am Deutschen Rollstuhltennis-Workshop und erhalten einen Pokal. Die erstplatzierten Damen und Herren erhalten zusätzlich einen Gutschein von Juwelier-Kraemer im Wert von 100 Euro, die Zweitplatzierten in Höhe von 75 Euro.
Austragungsort
Tennisclub Weiden e.V.
Potsdamer Straße 1c
50859 Köln
Wettbewerbe
Leistungssport (nur mit aktueller ITF-Weltranglistenposition oder Wildcard)
Damen Einzel & Doppel (4er bzw. 2er Feld)
Herren Einzel & Doppel (4er bzw. 2er Feld)
Quad Einzel & Doppel (4er bzw. 2er Feld)
Breitensport (Damen & Herren sowie Jugend für Jahrgang 2006 und jünger)
Herren Einzel & Doppel (12er bzw. 6er Feld)
Damen Einzel & Doppel (8er bzw. 4er Feld)
Jugend Einzel & Doppel (8er bzw. 4er Feld)
*Die Turnierleitung behält sich vor, einzelne Klassen zusammenzulegen.
Preisgelder:
Leistungssport Damen, Herren & Quads : 1. Platz: 350 Euro und 2. Platz: 175 Euro
Breitensport Damen & Herren: 1. Platz: 100 Euro und 2. Platz: 50 Euro
Siegprämien:
Die Erstplatzierten der Einzelkonkurrenzen Leistungssport erhalten einen 100 Euro-Gutschein von Juwelier Kraemer, die Zweitplatzierten einen 75 Euro-Gutschein .Die Erstplatzierten der Einzelkonkurrenzen Breitensport erhalten einen 75 Euro-Gutschein von Juwelier Kraemer, die Zweitplatzierten einen 50 Euro-Gutschein.Die Erst- und Zweitplatzierten aller Konkurrenzen im Einzel sowie Erstplatzierte im Doppel erhalten ein Pflegepaket von SebaMed.
Teilnahmeberechtigung:
Teilnahmeberechtigt sind gemäß § 44 der DTB Turnierordnung alle Rollstuhltennis-Spieler:innen deutscher Staatsangehörigkeit, die einem Verein eines Mitgliedsverbandes des DTB angehören.
Zulassung:
Die Zulassung im Leistungssport erfolgt nur mit aktueller ITF-Weltranglisten-Position oder Wildcard auf Anfrage an Turnierleitung. Zulassung im Breitensport erfolgt nach DTB Rollstuhltennis-Race Rangliste mit Stand vom 1. Mai 2024. In der Breitensport-Konkurrenz Herren wird im 12er-Feld mit vier Gesetzten gespielt, wobei zwei Startplätze über eine Wildcard vergeben werden. In der Damen- sowie in der Jugend-Konkurrenz wird im 8er-Feld mit zwei Gesetzten gespielt, wobei ein Startplatz über eine Wildcard vergeben wird. Die Zulassungsliste findest du hier.
Meldeschluss: Donnerstag, der 2. Mai 2024
Auslosung: Montag, den 27. Mai, 10:00 Uhr in der Gold-Kraemer-Stiftung
Spielzeiten: Freitag ab 10:30 Uhr / Samstag und Sonntag ab 9:00 Uhr
Herren: Toni Dittmar
Quad: Marcus Laudan
Jugend Breitensport: John Brendahl
Offene Klasse Breitensport: Markus Wasmund
Die deutschen Rollstuhltennismeisterschaften werden seit 1987 ausgetragen - sowohl auf leistungs- als auch auf breitensportlicher Ebene.
Die in Japan entwickelte Disziplin wurde 2016 in Deutschland eingeführt und steckt noch in den Kinderschuhen. Blinden- und Sehbindertentennis wird mit einem rasselnden Schaumstoffball gespielt. Warum Blinden- und Sehbindertentennisdennoch leicht und unkompliziert umsetzbar ist, zeigen wir hier.
Blindentennis vs. Tennis
Blindentennis ist sehr ähnlich wie das Tennis der Sehenden. Die Schläge sind im Grunde genau gleich, die Zählweise auch. Der gravierende Unterschied - man spielt nach Gehör und Sensorik, nicht nach Sicht.
Rasselnder Ball zur Orientierung
Durch einen rasselnden Ball können Sehbehinderte die Position des Balles bestimmen und sich somit orientieren. Der Ball besteht aus Schaumstoff und hat im inneren eine Plastikkugel, in der durch Metallstäbe das Rasseln erzeugt wird.
Fühlbare Linien zur Begrenzung
Der zweite wichtige Aspekt sind die Linien. Diese werden für die Spieler:innen abgeklebt und damit fühlbar gemacht. Dadurch ist es Sehebhinderten möglich, sich im Feld zu orientieren und die Begrenzungen zu erkennen.
Mehr zum Thema „Wie funktioniert Blindentennis", findest du im Video:
Regeln
Wie auch bei den „Sehenden“ gelten die offiziellen ITF-Regeln.
Dialog vor Aufschlag
Jedem Aufschlag muss ein Dialog vorangehen. Der:die Aufschlägerin fragt „Ready?“, der:die Rückschläger:in antwortet mit „Yes“, der Aufschläger sagt „Play“ und darf erst dann den Ball ins Spiel bringen.
Körpertreffer
Wird ein:e Spieler:in von einem fliegenden Ball ohne vorherigen Bodenkontakt getroffen, während er im Feld steht, gilt das wie auch im regulären Tennis als Fehler. Wird er:sie aber von so einem Ball getroffen und steht außerhalb des Feldes, also im Aus, gewinnt er:sie den Punkt.
Unterschiede nach Sehvermögen
Je nach Sehrest gibt es unterschiedliche Klassifizierungen. Danach definiert sich die Platzgröße, die Anzahl wie oft der Ball aufspringen darf und auch ob eine Augenbinde getragen werden muss.
Schon in den 1980er Jahren unternahm der blinde japanische Student Myoshi Takei erste Versuche mit einer Tennis-Alternative für Blinde.
Tennis als Blindensportart ist im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten für Blinde und Sehbehinderte eher außergewöhnlich. Der tennistypische Umgang mit dem Ball und Schläger, sowie vor allem das dreidimensionale Spiel mit einem fliegenden Ball, der zwischendurch nicht gestoppt wird, bietet für Blinde eine große Herausforderung.
Mittlerweile wird Blindentennis in vielen Ländern gespielt. 2014 wurde die International Blind Tennis Association (IBTA) gegründet. Ihr Ziel ist, Blindentennis weltweit immer mehr zu verbreiten und zu professionalisieren.
Im Mai 2016 wurde auf Initiative des Tennis für Alle - Projekte der Gold-Kraemer-Stiftung der erste Deutsche Blindentennis-Workshop in Kooperation mit dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) in Köln ausgerichtet.
Seit diesem Startschuss wächst die Anzahl der Blindentennis-Spieler:nnen und Angebote in Deutschland stetig, wobei das Dreigespann aus Deutschem Tennis Bund, Gold-Kraemer-Stiftung und Deutschem Blinden- und Sehbehindertenverband eng zusammenarbeiten.
Im Blindentennis wird nach der Sehfähigkeit der Sportler:innen klassifiziert. Von Augenärzt:innen wird mit dem LogMAR-Wert die Klasse der Spieler:innen ermittelt. Es wird in folgende Klassen eingeteilt:
Je nach Spielklasse gelten auch andere Feld- und Schlägervorgaben. Zudem wird bestimmt, wie oft der Ball vor dem Schlag aufspringen darf. Im folgenden eine Übersicht:
B1 | B2 | B3 | B4 | |
Sehfähigkeit nach LogMar | < 2.6 Dunkelmaske tragen | 1.5 - 2.6 (inklusive) | 1.4 - 1.0 (inklusive) | 0.5 - 0.9 (inklusive) |
Feld |
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|
|
|
Schläger | max. 23‘‘ | max. 25‘‘ | max. 25‘‘ | max. 27‘‘ |
Ball Aufspringen | max. 3x | max. 3x | max. 2x | max. 1x |
Die Richtlinen zur nationalen Klassifizierung als Download
Tennisschläger
Je Nach Kategorie und Sehrest werden Kinder-Tennisschläger verwendet. Kürzere, leichte Tennisschläger ermöglichen weniger Abstand von der Hand zum Balltreffpunkt und einen kontrollierten Durchschwung im kleineren Feld.
Blinden Tennisball
Der Blinden Tennisball besteht aus einem weichen Schaumstoff und ist ca.10 cm groß. In der Mitte befindet sich ein Kunststoffkern mit rasselnden Metallstäben. Die ungefährlichen Bälle bieten durch die Rasselgeräusche eine akustische Orientierung der Flugkurve und gute Treffmöglichkeit. Je nach Helligkeit/Kontrast von Platz und Rückwand wählt man zwischen gelben und schwarzen Bällen.
Blindentennis Ballbestellung:
Über den DTB können Vereine, Trainer:innen und Spieler:innen gelbe und schwarze Blindentennis Bälle bestellen. Einzelbestellungen für 9,00 Euro pro Ball zzgl. Versandgebühren sind möglich (kein Verkauf ins Ausland und an Gewerbetreibende).
Kontakt: Emma Stauber
Kleinfeldnetz
Das Netz kommt im Match im Kleinfeld (für B1) und generell für die Organisation mehrerer Gruppen auf einem Platz im Tennistraining zum Einsatz.
Spürbare Linien zur Feldmarkierung auf dem Boden
Die Grundlinie ist die wichtigste Orientierungslinie und besteht bestenfalls deutlich spürbar aus einer Schnur, die mit einem farbigen Gaffa- oder Panzertape überklebt ist. Die übrigen Linien bestehen aus einem (andersfarbigen) Klettband (auf Teppich). Beim Training auf Sand können Mittel zur Orientierung (z.B. aus alten Teppichstücken geschnitten) in den Platz genagelt werden. Die Linien helfen bei der Positionierung und Orientierung der Spieler:innen.
Gymnastikmatten
Dünne, weiche Gymnastikmatten dienen als spürbare Wartezonen zur Organisation von Gruppentrainings. Sie werden mit Tape auf dem Platz fixiert, damit sie nicht wegrutschen.
Ein Schaubild, bei dem die Spielfeldumrandung, die T-Feld-Aufteilung und die Zahlenfelder in Brailleschift für die Sportler:innen fühlbar sind
Das Blatt zeigt eine Raumaufteilung der beiden T-Felder auf beiden Spielfeldseiten. Ein T-Feld ist in 3x3 = 9 gleichgroße Felder aufgeteilt. Die Felder sind vom Netz aus gesehen von der Innen- zur Außenlinie aufsteigend von 1 bis 9 (1-2-3,4-5-6,7-8-9) nummeriert. Für eine Ansage der Trainer*innen, in welches Feld der Ball zugespielt wird und als Feedback, wo der selbst geschlagene Ball der Spieler*innen landet, hilft bei der Orientierung und Imagination des Feldes.
Paralympische Blinden-Sport-Maske
Die Blinden-Sport-Maske oder Dunkelmaske (keine Stoff- oder Schlafmaske) besteht aus einem weichen, atmungsaktiven Material. Sie hat eine perfekte Passform, sitzt sicher und gewährleistet 100% Sichtschutz. Die Maske bietet einen gewissen Schutz ggf. empfindlicher Augen bei Zusammenstößen oder Balltreffern und ermöglicht eine faire Spielbedingung. Eingesetzt wird sie bei Workshops zum Transfer und ist für B1 bei Turnierspielen Pflicht.
Die in Japan entwickelte, spektakuläre Disziplin wurde 2016 in Deutschland eingeführt und steckt noch in den Kinderschuhen. Dass Blindentennis für Vereine aber dennoch leicht und umkompliziert umsetzbar ist, zeigen wir hier.
Hier findest du eine Playlist mit nützlichen Tipps zum Trainieren von Blindentennis.
Alle Gehörlosensportarten sind in Deutschland im Deutschen Gehörlosen Sportverband organisiert, der schon 1910 gegründet wurde. Hier gibt es eine Tennissparte und die deutschen Gehörlosen-Tennisspieler:innen sind seit Jahren auch international überaus erfolgreich. Neben Wettbewerben im Gehörlosensport, wie den als Highlight geltenden Deaflympics, nehmen viele von ihnen am regulären Spielbetrieb der Hörenden teil. Wie sich die Sportart entwickelt hat, welche Regeln und Spielklassen gelten und wer deine Ansprechpersonen sind, erfährst du hier.
Die Regeln beim Gehörlosentennis sind wie im normalen Tennis auch. Es gelten die allgemeinen ITF-Regeln. Alerdings ist bei Wettkämpfen im Gehörlosensport das Tragen von Hörhilfen verboten.
Ansonsten kommt das reguläre Material, also alters- und leistungsangemessene Bälle, Schläger und Felder zum Einsatz. Da also keine Veränderungen notwendig sind, hat der Sport mit Gehörlosen besonders großes inklusives Potenzial.
Schon 1888 wird mit der Gründung der ‚Taubstummen Turnvereinigung Berlin‘ der Grundstein für den offiziell 1910 ins Leben gerufenen Deutschen Gehörlosen-Sportverband (DGSV) gelegt.
1924 finden in Paris die ersten internationalen Wettkämpfe im Gehörlosensport statt. Aus ihnen entwickeln sich später die bis heute alle vier Jahre ausgetragenen ‚Deaflympics‘ – das vom International Olympic Committee (IOC) anerkannte olympische Äquivalent für Sport von Gehörlosen.
Im Deutschen Gehörlosen-Sportverband gibt es 23 sportartenspezifische Sparten, darunter auch Tennis. Der nationale Kader wird von vom DGSV eingesetzten Bundestrainer:innen trainiert und bei nationalen und internationalen Gehörlosentennis-Wettkämpfen betreut.
Zusätzlich nehmen viele der Gehörlosen-Tennisspieler:innen erfolgreich an den regulären Einzel- und Mannschafts-Wettbewerben der hörenden Tenniswelt teil.
Nicht jede:r Gehörlose hat überhaupt keine Geräuschwahrnehmung. Es existieren viele unterschiedliche Ausprägungen.Hörschädigungen können vor, während oder nach der Geburt entstehen.
Als hörgeschädigt gelten Menschen, die einen Hörverlust auf dem besser hörenden Ohr von mindestens 20 Dezibel aufweisen und diese Beeinträchtigung den durchschnittlichen Frequenzbereich von 500, 1.000, 2.000 und 4.000 Herz betrifft, der als Hauptbereich für menschliche Sprache gilt.
Demnach sind Hörbeeinträchtigungen in unterschiedliche Abstufungen, vom Verlust von 20 bis 34 Dezibel (etwa eine Unterhaltung), bis mehr als 95 Dezibel (eine Autohupe) unterteilt (Leonhardt 2010).
Alle Gehörlosen-Tennisspieler:innen starten in denselben Kategorien wie auch im regulären Tennis: Kinder/Jugend, Damen/Herren, Einzel/Doppel/Mixed.
Gehörlosentennis fasst den Tennissport aller Menschen mit Beeinträchtigungen der Hörfähigkeit zusammen. Die meisten Spieler:innen nehmen jedoch am regulären Spielbetrieb der Hörenden teil. Hier erklären wir dir, wie du Gehörlosentennis in deinen Verein bringst.
Meist entstehen Projekte in diesem Bereich auf Initiative von Personen und Vereinen, die ohnehin bereits eine persönliche oder berufliche Nähe zu dieser Klientel haben. Im Verglich zu anderen Formen von Behinderung, bilden die Menschen mit geistiger Beeinträchtigung allerdings mit Abstand die größte Zielgruppe, sodass hier ein besonders großes Potenzial für den integrativen und inklusiven Tennissport liegt.
Tennis von Sportler:innen mit geistiger Behinderung ist als Disziplin nicht so klar vom regulären Tennis abzugrenzen, wie es z.B. im Rollstuhl- oder Blindentennis der Fall ist. An vielen Standorten in Deutschland gibt es schon Projekte oder reguläre Trainingsangebote für diese Zielgruppe. Informationen findest du bei Special Olympics Deutschland. Davon sind einige auch inklusiv, also im gemeinsamen Training oder sogar Punktspielbetrieb von Spieler:innen mit und ohne Behinderung. Wie sich die Sportart entwickelt hat, welche Regeln und Spielklassen gelten und wer eure Ansprechpersonen sind, erfährst du hier.
Die üblichen Regeln, Materialien und Feldgrößen bilden auch die Grundlage für den Tennissport von Menschen mit geistiger Behinderung.
Gerade die spielerische Play&Stay Kampagne mit druckreduzierten Bällen und angepassten Schläger- sowie Feldgrößen kommt dieser Klientel in Training und Wettkampf zugute.
Sonstige Rahmenbedingungen wie Satzlänge oder Zählweise können individuell angepasst werden. Sportler:innen mit geistiger Behinderung können koordinativ sehr stark sein, aber mit der komplexen Tennis-Zählweise Probleme haben.
Daneben haben gemeinsame Unified-Doppel aus einer:m Spieler:in mit und einer:m ohne Behinderung großes inklusives Potenzial und ermöglichen interessante Begegnungen.
Eine konkrete historische Einordnung des Tennisspielens von Sportler:innen mit geistiger Behinderung gibt es nicht, da hier keine separaten Verbandsstrukturen vorhanden sind. Vielmehr gibt es vereinzelt immer wieder Kooperationen, etwa von Tennisvereinen und Werkstätten oder Schulen für Menschen mit geistiger Behinderung, durch die diese Zielgruppe den Weg auf den Tennisplatz gefunden hat.
Den größten organisierten Anteil daran hat die internationale Bewegung „Special Olympics“, die sich seit 1991 auch in Deutschland engagiert. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wettbewerbe und Trainings für Menschen mit Behinderung aller Leistungsstufen zu organisieren. Dabei kooperiert sie lokal oftmals mit regulären Tennisschulen und Vereinen.
Durch die Verschiedenheit an Voraussetzungen, ist die Zielgruppe der Sportler:innen mit geistiger Behinderung sehr heterogen.
In Deutschland bezeichnet der Begriff Lernbehinderung eine Beeinträchtigung im IQ-Bereich von 50/55 bis 70/75 und geistige Behinderung für Ausprägungen ab einem IQ-Wert unter 50/55.
Ursachen können Vergiftungen und Infektionen, Chromosomenabnormitäten wie Trisomie 21, Traumata oder Stoffwechselstörungen, aber auch psychologische und umweltbezogene Faktoren sein.
Die Ausprägung einer geistigen Behinderung hängt unter anderem aber auch stark mit der Sozialisation und pädagogischen Förderung des Einzelnen ab.
So gilt es, individuell für jede:n Tennisspieler:in mit geistiger Behinderung die richtige Startklasse zu finden, an der er herausgefordert und freudvoll teilhaben kann.